Ich glaube; hilf meinem Unglauben (Markus 9,24)
Beim Aufräumen alter Materialien aus dem Religionsunterricht stieß ich unlängst auf einen Stoß Arbeitsblätter, die ich vor einigen Jahren in einer 11. Klasse eingesetzt hatte. Den Jugendlichen hatte ich damals die Aufgabe gestellt, den Halbsatz zu ergänzen: „Glauben – das bedeutet für mich ….“.
Ein starker Gebetsruf
„Ich glaube, hilf meinem Unglauben! “ (Markus 9,24) ist ein Gebet, das mir wohl vertraut ist. In großer Not trägt diese Bitte.
Der Glaube ist
....ein angefochtenes Gut
Ein Besuch bei einem Kranken liegt mir auf der Seele: viele Jahre Kampf gegen eine üble Form des Krebses, unzählige Operationen, lebenseinschränkende Konsequenzen, die das Äußerste abfordern. Ein schwerer Besuch. Wie wird und kann sich das Begegnen gestalten? Mit solchen Gedanken mache ich mich auf den Weg...
In diesen Tagen erinnern wir uns an den 75. Todestag des Theologen und Widerstandskämpfers Dietrich Bonhoeffer. Bonhoeffer hatte sich als Pfarrer, Theologe und Christ am Widerstand der Deutschen Wehrmacht vom 20. Juli 1944 gegen Hitler beteiligt und diese Beteiligung mit zweijähriger Haft und schließlich mit dem Leben bezahlt. Am 9. April 1945 wurde er im Konzentrationslager Flossenbürg auf Befehl Hitlers ermordet.
Was ist Glaube?
"Ich glaube; hilf meinem Unglauben" ist die Losung für das Jahr 2020. Ist das nicht ein Widerspruch? Entweder Glaube oder Unglaube – aber doch nicht beides zusammen. Oder doch?
Heil-loses Durcheinander
Die Jahreslosung nimmt uns mitten in ein gravierendes spirituelles Problem hinein. Ein Mann hatte einen Sohn mit "einem Geist, der ihn sprachlos macht", der ihn schäumen und zu Boden stürzen ließ (Vers 17). Jesus sollte ihn befreien. Da die hilfesuchenden Menschen Jesus nicht antrafen, erwarteten sie, dass die anwesenden Jünger Jesu das Problem des Kindes beheben könnten. Doch die konnten das nicht. Der Druck auf sie wurde groß und sie waren ratlos. Für beide Seiten war die Situation peinlich. Jesus musste schnellstens zurück kommen!